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Beckenbodenbewertung: Für wen, warum und wie?

Für wen ist die Beckenbodenbewertung geeignet?

Eine Beckenbodenbewertung wird allen Frauen empfohlen, die seit mehr als 6 Monaten unter chronischen Beschwerden im Beckenbereich leiden.

Das Hauptziel besteht darin, möglichen muskulären oder nervlichen Veränderungen im Bereich des Beckenbodens vorzubeugen bzw. diese zu behandeln.

Warum sollte eine Beckenbodenbewertung durchgeführt werden?

Die Beckenbodenbewertung ist ein wichtiger Schritt in der Diagnostik bei chronischen Beckenbeschwerden.

Unabhängig von möglichen infektiösen oder entzündlichen Ursachen ermöglicht sie die Einschätzung einer Beteiligung von:

  • muskulären Faktoren: Veränderungen der normalen Funktion einzelner oder mehrerer Muskelgruppen im Beckenboden
  • neurologischen Faktoren: Störungen in der Reizweiterleitung zwischen Nervenenden und Gehirn

Wichtig: Diese beiden Komponenten können einzeln oder gleichzeitig betroffen sein.

Das bedeutet, eine muskuläre Störung kann ohne neurologische Beteiligung bestehen – und umgekehrt. In manchen Fällen treten jedoch beide Störungen gemeinsam auf.

Wie wird eine Beckenbodenbewertung durchgeführt?

Die Beckenbodenbewertung sollte ausschließlich von einer qualifizierten Fachkraft (Hebamme oder spezialisierte Physiotherapeutin) durchgeführt werden.

Während der ersten Untersuchung beurteilt die Fachperson:

  • die Tonus- und Spannungsverhältnisse im Beckenbodenbereich (muskuläre Komponente)
  • mögliche Anzeichen für eine vulvo-vestibuläre Symptomatik, Vulvodynie oder Vestibulitis (neurologische Komponente)

Die Beurteilung des Muskeltonus erfolgt zunächst durch eine manuelle vaginale Tastuntersuchung, um die Gewebeelastizität (z. B. Unterschiede zwischen rechter und linker Seite) zu überprüfen.

Anschließend kann ein Test mit einer Sonde (oder manuell) durchgeführt werden, um Kraft, Geschwindigkeit und Koordination von Anspannung und Entspannung zu messen.

Auf Basis der Ergebnisse schlägt die Fachkraft – falls erforderlich – eine individuelle Therapie vor:

Behandlungen in der Praxis

Die Anwendung einer Vaginalsonde kann bei muskulären oder neurologischen Problemen hilfreich sein, ist jedoch nicht zwingend erforderlich.

Die Sonde kann je nach Bedarf unterschiedliche Funktionen erfüllen:

  • die Muskeln gezielt aktivieren (bei muskulären Beschwerden)
  • oder mit bestimmten Frequenzen auf Nervenendigungen einwirken (bei neurologischen Beschwerden)

Wichtig: Der Einsatz eines Geräts sollte niemals die alleinige Maßnahme bei dieser Art von Problematik sein.

Eine effektive und ganzheitliche Therapie umfasst immer auch gezielte Übungen und manuelle Techniken.

Behandlungen zu Hause

Die Sitzungen in der Praxis sollten immer durch tägliche Übungen zu Hause ergänzt werden – mit oder ohne Sonde (das Gerät kann gekauft oder gemietet werden).

Die Übungen sollten mit der Fachperson individuell abgestimmt werden.

Es kann notwendig sein, aktiv nach diesen Übungen zu fragen, da sie nicht immer automatisch empfohlen werden – sei es aus Zeitgründen oder fehlender Routine.

Wichtig: Übungen zur Muskelaktivierung müssen individuell angepasst werden.

Zum Beispiel ist bei einem Hypertonus des Beckenbodens (Verspannung) von klassischen „Kräftigungsübungen“ – wie sie häufig nach der Geburt empfohlen werden – dringend abzuraten.

In solchen Fällen liegt der Fokus auf gezielter muskelentspannender Arbeit.

Unser Rat

Suchen Sie eine Hebamme oder Physiotherapeutin, die über eine fundierte Ausbildung und einen ganzheitlichen Ansatz verfügt – mit Fokus auf Muskel- und Nervenkomponenten des Beckenbodens.

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