Dieser Artikel entstand aus einer zunehmend häufigen Frage von Frauen, die typische Symptome einer Zystitis aufweisen, deren Urinkulturen jedoch keine Infektion nachweisen – bei gleichzeitigem signifikantem Vorkommen von Mykoplasmen (Mykoplasma oder Ureaplasma).
Typische Symptome einer Zystitis sind:
- Harndrang und häufiges Wasserlassen (tagsüber und nachts).
- Schweregefühl in der Blase oder das ständige Gefühl, urinieren zu müssen.
- Kein Brennen beim Wasserlassen.
Aus diesem Grund erhalten diese Frauen häufig die Diagnose einer überaktiven Blase und werden auf eine Behandlung ausgerichtet, die sich ausschließlich auf eine entzündliche Komponente und eine gestörte Blasenmuskulatur konzentriert.
Und was ist mit den Mykoplasmen?
Ihre Anwesenheit wird oft ignoriert, als „nicht bedeutend“ eingestuft oder vorschnell abgetan mit Aussagen wie: „Wenn Sie möchten, können wir sie behandeln, aber es ist nicht notwendig“, oder „Das ist nicht die Ursache, das spielt keine Rolle“, usw.
Sind diese Mykoplasmen also wirklich so harmlos?
Vorsicht vor falschen Hoffnungen
Wie du vielleicht bereits erkannt hast: Das alleinige Vorkommen von Mykoplasmen in der Vagina (und nicht in den Harnwegen) ist oft zufällig. Wenn die Symptome im Rahmen einer überaktiven Blase auftreten, ist nicht automatisch gesagt, dass diese Bakterien die Ursache sind. Deshalb ist eine ganzheitliche Betrachtung des Problems wichtig – statt einer vorschnellen „Ausrottung“ eines möglicherweise harmlosen Bakteriums.
Machen wir einen Schritt zurück:
Wenn jemand unter den oben beschriebenen Symptomen leidet und bei einer Untersuchung Mykoplasmen festgestellt wurden, ist entscheidend zu wissen, wo diese Bakterien nachgewiesen wurden. In der Vagina (durch einen Vaginalabstrich)? Im Urin (durch eine Urinkultur)? In der Harnröhre (durch einen urethralen Abstrich)?
Die genaue Lokalisierung der Bakterien ist entscheidend und sollte immer erfolgen, um ein vollständiges Bild zu erhalten. Mykoplasmen sind Bakterien, die unter normalen Bedingungen in geringer Zahl in den Genitalien vorhanden sein können. Wird ihre Anwesenheit nur im Vaginalabstrich festgestellt, ist das allein noch kein Grund zur Sorge.
Problematisch wird es, wenn eine übermäßige Anzahl in der Vagina und gleichzeitig ein Nachweis in den Harnwegen (Urinkultur und/oder urethraler Abstrich) besteht.
Daher lautet der erste Ratschlag:
Wenn du vermutest, dass die Harnbeschwerden durch Mykoplasmen verursacht werden, sollten unbedingt folgende Untersuchungen durchgeführt werden:
- Vaginalabstrich
- Urinkultur
- Urethraler Abstrich